Wir dokumentieren hier einen Protestaufruf, der uns von den Genoss*innen vom AK.069 zugesandt wurde.

Aufruf zum Protest gegen das Symposium „Manipulierte Gesellschaft. Warum funktioniert Propaganda?“ der sogenannten „Demo für alle“ am 01.07.2023 im Congress Park Hanau (CPH), Schloßplatz 1, 63450 Hanau ab 10.00 Uhr

Der Rechtsruck in Deutschland zeigt sich in vielerlei Gestalt: Eindeutig artikuliert er sich patriarchal, darunter auch in antifeministischen Symposien wie das der „Demo für alle“ in Hanau am 01.07.23.
Hinter dem täuschend unverdächtigen Titel verbirgt sich ein pseudowissenschaftliches Treffen von Antifeminist*innen, das bereits Referent*innen aus der AFD einlud.

Geladen sind in diesem Jahr der Rechtspopulist, Autor und Verbreiter von Verchwörungsmythen Johannes Menath. Sein Ziel ist es, die „konsumorientierte, geistlose“ Kultur des „pseudo-hyperindividuellen Amerikanismus“ zu hinterfragen und mittels der eigenen, vermeintlich derzeit im Untergang befindlichen, jahrhundertealten Kultur ein „wahres Zusammengehörigkeitsgefühl“ zu entwickeln.

Zu Gast ist auch der Rechtspopulist Prof. Dr. H.M. Kepplinger, der die rechten Opfer angeblicher journalistischer Fehlleistungen betrauert. Darunter Wolfgang Schäuble, Bischof Tebartz-van Elst, Pegida, die Befürworter*innen der Atomenergie, Sibylle Lewitscharoff, Christan Wulff, Karl-Theodor zu Guttenberg und weitere, welche den gefährlichen Medien zum Opfer gefallen seien.

Dritte Referentin ist die völkische, rechtskonservative Katholikin, Antifeministin und Rassistin sowie Gastautorin der extrem Rechten Zeitung Junge Freiheit, Gabriele Kuby. Sie verteidigt die Tugend der Keuschheit gegen eine ihrer Ansicht nach zügellose und aufgeweichte Sexualmoral. In Bezug auf Verhütung und Schwangerschaftsabbrüche klagt sie die demografische Entwicklung auf nationaler Ebene an. „Die Deutschen“ bezeichnet sie als „sterbendes Volk“ und Deutschland als „Altersheim“. Zudem engagiert sich Kuby gegen Kindergärten und spricht von einer Ungleichwertigkeit von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung.

Zu guter letzt darf sich noch der Ex-Bild-Parlamentschef Ralf Schuler zu Worte melden, der das populistische Tagesblatt im Sommer 2022 verließ, weil er nicht mehr bereit war „für eine politische Bewegung und unter ihrer Flagge zu arbeiten“ verließ. Gemeint ist hier die LGBTQIA+-Bewegung.

Auch trat die „Demo für Alle“ in der Vergangenheit mit Demonstrationszügen auf. Der Verein „Bündnis Familienschutz“ führte Aktionen wie „Rettet die Familie“ durch, organisiert durch die AfD-Politikerin Beatrix von Storch, der AfD-nahen Aktivistin Hedwig von Beverfoerde sowie von einer sogenannten „Elternaktion Bayern“ als Tarnorganisation der „Demo für alle“. Daneben war die Publizistin Birgit Kelle, die „Feminismus“ als explizites Feindbild beschreibt, mit an Bord.

Auf diesen Demonstrationszügen sprach in der Vergangenheit u.a. ein Mitglied der „Bruderschaft des Weges“, ein Züricher Verein schwuler Männer, die ihre Homosexualität als unvereinbar mit ihrer religiösen Überzeugung beschreiben. Auch konnten sich auf der „Demo für alle“ in Stuttgart bereits Aktivist*innen der extrem rechten „Identitären Bewegung“ zu einem eigenen Block samt eigener Transparente („Genderterror raus aus den Köpfen“, „No Way – You will not destroy our families“) formieren.

Leider handelt es sich bei diesem Bündnis der Regression nicht nur um unwichtige Verrückte, die archaische Zeiten der sexuellen Enthaltsamkeit, der völkischen Einfamilie und der Frömmigkeit herbeisehnen. Dieses Bündnis verfügt über Kapital, es bewegt sich in hochelitären Kreisen und spornt die Ideologien der Ungleichwertigkeiten und daraus folgende Taten von Rechtskonservativen bis hin zu Rechtsterorrist*innen an. Umso wichtiger ist es sie zu kritisieren, sie in ihrem Rechtspopulismus zu entlarven und zu zerschlagen.

Rechtskonservativen Kreisen und der Neuen Rechten darf es nicht gelingen Begriffe wie „Genderismus“, „Genderideologie“,„Genderwahn“ oder „Propaganda der Medien“ als Themen gesellschaftlich tiefer zu verankern. Vielmehr gilt es ihre rechten Vorstellungen, die sich gegen gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare oder Regenbogenfamilien richten, zu bekämpfen.

Informiert euch über dieses Bündnis und stellt euch ihnen am 01.07. in Hanau entgegen.

„Demo für alle“ zerschlagen!
In Solidarität mit allen Frauen, LGBTQIA+Personen und allen anderen Betroffenen!